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Neue polnische Botschaft in Berlin geplant

Polen will in Berlin eine neue Botschaft bauen

Veröffendlicht auf Rhein-Main-erleben.de am 20.01.2014

Polnische Botschaft in Berlin

Unsere Hauptstadt Berlin, soll eine neue Botschaft bekommen. Eigentlich liegt die polnische Botschaft zurzeit noch in der Lassenstr. 19-21 in Berlin-Grunewald. Bereits seit dreizehn Jahren ist sie dort ansässig. Jedoch soll sich ihr Standort verlagern, und zwar dorthin, wo auch schon zu DDR-Zeiten die polnische Botschaft beheimatet war: Auf den Boulevard Unter den Linden 70-72.mehr zur Geschichte der Polnischen Botschaft findet man unter anderem im Wikipedia Artikel zur Polnischen Botschaft

Das Gebäude von damals steht noch, soll aber nach Beantragung im Frühjahr 2014 Mitte desselben Jahres abgerissen werden, sodass der Neubau schließlich 2015 eingeleitet werden kann. Die Abrissgenehmigung liegt dabei schon seit 2000 vor und wurde auch regelmäßig erneuert. Das Projekt ist also von Warschau schon lange geplant. Rund 40 Millionen Euro soll es kosten. 66 Meter lang soll die Straßenfront werden, deren Gebäude schließlich 10 000 Quadratmeter Bürofläche beinhalten soll. Sogar kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte oder Ausstellungen sollen letzten Endes im Erdgeschoss der neuen Botschaft stattfinden – und das, obwohl das polnische Kulturinstitut nicht wie anfangs geplant mit in das Gebäude einzieht, sondern auf der Museumsinsel erhalten bleibt.

Der Entwurf der neuen Botschaft stammt übrigens aus der Feder des polnischen Architekturbüros Jems, welches letztes Jahr den Wettbewerb für den Entwurf gewann. Dabei muss sich Jems allerdings auch an das Berliner „Lindenstatut“ halten. Dieses ist ein 1880 ausgerufenes Statut des damaligen Herrscherhauses, welches die Maximalhöhe der Bauwerke auf 22 Meter (Dachfristhöhe) begrenzt, die Straßenbreite mit 60 Metern festlegt und die Mindestanzahl der Linden vorschreibt. Für die neue polnische Botschaft wiederum sind noch andere Punkte des Statutes relevant: So darf die Traufhöhe nicht mehr als 18 Meter betragen, die Fassadenfront muss durchlaufend sein, die Fenster dürfen nicht quadratisch sein und die Proportionen zwischen Fensterflächen und Steinfassade müssen festgelegt sein.

Der Abriss der alten Botschaft wird dabei weniger, aber dennoch kritisiert. Denn die Botschaft steht auf der Landesdenkmalliste. Das Gebäude aus den frühen Sechzigern wirkte damals als demonstrativ modern gestaltetes Gegenelement zu der sowjetischen Botschaft, welche ein imperialer klassizistischer Prachtbau ist. Die Kritik bleibt deshalb klein, weil die bundespolitischen Belange Vorrang vor dem Denkmalschutz haben. Von Architekten selbst wird an dem Entwurf von Jems trotzdem insofern kritisiert, dass er sich zwar an das Lindenstatut hält und im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern die Tiefe des Bauplatzes voll ausnutzt, jedoch für den Prachtboulevard Berlin sich kein neues optisches Highlight ergibt. Der polnische Botschafter Jerzy Marganski hingegen ist positiv gegenüber dem Neubau eingestimmt und sieht ihn als Anspielung auf den neoklassizistischen Baustil des Boulevards. Mehr über die Polnischen Vertretungen in Deutschland findet man auf der Webseite des Auswärtigen Amtes.

Anbei finden Sie vier Videos (Playlist) zum Neubau der Polnischen Botschaft in Berlin: